Auf einen Kaffee mit...

Carmen & Klaus Alber

Carmen & Klaus Alber

Wenn man Klaus und Carmen oben in ihrem Hotel trifft, stößt man immer auf eine positive Energie, die beide in sich tragen. Wir setzen uns an die Hausbar, die direkt links im Foyer des Hotels liegt. Hier genießt man vor und nach dem Abendessen einen Drink und führt – auch mit fremden Gästen – interessante Gespräche. Ein Detail, das die beiden Gastgeber auch genau so wollen. „Die Gäste sollen sich hier oben auf über 1.200 Metern über Meer fühlen wie in einer lokalen Südtiroler Stadtbar. Wir wollten von Beginn an kein langweiliges, klassisches Hotel sein“, sagt Klaus, der sich etwas mehr um die Gäste und um das Marketing kümmert, während Carmen gerne im back office ist und auch die Verantwortung für die inzwischen fast 60 Mitarbeiter hat. Doch wie ist aus dem Miramonti Boutique Hotel überhaupt dieser magische Ort geworden? Zeit für ein paar ausführliche Fragen – und Antworten.

Wo habt ihr Euch eigentlich kennen gelernt?

Carmen: Ganz klassisch auf der Hotelfachschule in Meran. Das war 1999, direkt im ersten Jahr. Wir sind beide gebürtige Südtiroler. Allerdings kommt Klaus aus dem Vinschgau und ich aus Sterzing, also etwas weiter im Norden Richtung Brennerpass.

Klaus: Nachdem wir ein Paar waren, habe ich natürlich erst einmal gehofft, dass Carmen mit zu mir ins Vinschgau kommt und wir den elterlichen Betrieb übernehmen. Das hat Carmen aber anders gesehen (lacht). Und unsere Wege führten uns zuerst an andere Stationen. Eine davon war allerdings das damalige Miramonti Hotel, in dem wir uns jetzt befinden.

Carmen: Nur hatte es damals andere Besitzer und war ein klassisches Berg-Hotel, etwas spießig. Aber wir konnten es als Direktorenpaar zumindest gut kennenlernen…

Klaus: …und lieben lernen. Denn wir haben damals – also vor über 15 Jahren – schon gesagt, dass dieser Platz eine gewisse Magie hat. Dieser Felsen, der Blick auf die Berge, auf Meran, auf die Kirche. Dazu der Wanderrundweg hinter dem Hotel und die Nähe zu Meran 2000, unserem Skigebiet. Das waren alles Faktoren, da haben wir damals schon gesagt: „Das muss jeder, den wir kennen, doch mindestens einmal erleben.“

Und dennoch seid ihr dann erst einmal nach Obergurgl / Österreich und habt dort ein Skihotel geführt.

Klaus: Ja, das ist eben der große Unterschied, wenn man nicht Besitzer ist, sondern Direktor. Dinge verändern sich, auch hier im Haus gab es ein paar Sachen, die nicht mehr so in unserem Sinne waren, und dann zieht man nach ein paar Jahren weiter.

Carmen: Und trotzdem haben wir den Entschluss gefasst. Wir müssen irgendwann etwas eigenes machen – auch wenn wir kein großes Budget haben. Dieser Weg war für uns immer klar.

Und dann stand 2010 das Miramonti zum Verkauf?

Klaus: Es gab mehrere Objekte, die zum Verkauf standen. In der Ferienhotellerie, vor allem in Südtirol, gab es nach der Finanzkrise 2008 / 2009 ein paar Häuser, die nicht so gut gewirtschaftet hatten und auch von der Besitzerstruktur kompliziert waren.

Carmen: Das Miramonti war inzwischen sogar in der Treuhand einer Bank, der Erste Bank Austria, die einen Käufer suchten. Sie wollten aber natürlich in erster Linie viel Geld herausholen – es ist ja eine Bank.

Was kostete ein solches, etwas in die Jahre gekommenes Berghotel?

Klaus: Wir brauchten für die Anzahlung und Finanzierung ein Fünftel des Kaufpreises und das war knapp über eine Million Euro. Das gute für uns war, dass wir das Haus ja gut kannten und ungefähr wussten, was man rausholen kann. Also machten wir uns auf die Suche, die Million aufzutreiben. Wir selbst hatten sie nicht auf der Bank liegen – ich habe nur meinen Vater gefragt, ob er mir aus dem elterlichen Betrieb sozusagen meinen Anteil ausbezahlen kann. Das war aber bei weitem nicht genug.

Wie kommt man in einer solchen Situation dann an das Geld?

Klaus: Ob Du es glaubst oder nicht: Wir haben – neben unseren Eltern – tatsächlich befreundete Gäste gefragt, ob sie uns nicht unterstützen würden. Man ist in diesem Alter sehr motiviert. Man hat ein Ziel vor Augen und dafür würde man sehr viel tun. Allerdings ist es mit dem Geld so eine Sache. Wenn es dann um eine konkrete Summe ging, waren die anfänglichen Sprücheklopfer plötzlich etwas ruhiger. Im Moment sähe es schlecht aus, hieß es oft.

Carmen: Und dennoch war – neben einigen Familienangehörigen – ein Gast dabei, der uns das Geld lieh und wir aller Schwierigkeiten zum Trotz das Haus erwerben konnten.

Wie waren die Anfänge im neuen Miramonti Boutique Hotel? Hattet ihr einen genauen Plan, wie sich das Haus entwickeln soll?

Carmen: Wir hatten bestimmt beide die gleiche Vision von diesem Haus. Aber das war weit entfernt von dem wie es jetzt aussieht. Das Hotel war zu Beginn überhaupt nicht perfekt und man musste viel improvisieren. Sehr viel, wenn man ehrlich ist.

Klaus: Ich erinnere mich noch daran, als unsere Bank eine Feier hier oben abhielt und die Anzahl der zahlenden Gäste bei insgesamt vier lag. Die Bank war dann in einem Nebenraum und die Chefs fragten, wie es denn so liefe und ich sagte: Das läuft alles wunderbar hier. Ich habe wirklich gehofft, dass sie nicht in den Speisesaal blicken und sehen, wie wenig Gäste wir eigentlich haben. Aber das sind eben diese Anfänge.

Im Jahr 2016 habt ihr den spektakulären Outdoor-Pool gebaut, der dann auch via Social Media schnell zu einem eye catcher wurde. War das sozusagen auch ein wichtiger Erfolgsfaktor in der Miramonti Geschichte?

Klaus: Bestimmt. Es war aber nicht nur der Pool, sondern ein komplett neuer Wellness-Bereich aus Naturstein und dazu ja das neue Owners House mit neuen Zimmern, die die hohen Investitionen des Wellness-Bereichs finanzieren mussten. Und ja, der Pool hatte rückblickend für das Buchungsverhalten einen enormen Wert. Ich denke aber, dass es auch das Gesamtkonzept war. Wir sind damals mit Carina & Tanja von Nectar & Pulse ja auch in der Bildsprache ganze neue Wege gegangen – mit Vintage-Klamotten und Aufnahmen von einem alten Alfa Romeo. Das gab es so in Südtirol damals nicht.

Pretty Hotels: Carmen & Klaus Alber (Bild 2)
Stilvolle Ankunft im Alfa Guilia: Die Lebenswelt des Miramonti spielte schon immer eine große Rolle.

Carmen: Rückblickend muss man aber sagen: Wir hätten niemals gedacht, dass wir so viel Geld in die Hand nehmen müssen. In den vergangenen Jahren haben wir fast 25 Millionen Euro investiert. Das ist schon viel Geld.

Wie wichtig war es, dass ihr die meiste Zeit selbst im Hotel wart…

Klaus: Sehr wichtig. Du fährst einfach lieber in ein Haus, in dem Du jemanden kennst. Auch mit den Mitarbeitern, das ist nicht zu unterschätzen. Wir haben uns aber gut aufteilen können. Carmen hat gewisse Stärken und ich habe andere Stärken. Wir haben jetzt fast 60 Mitarbeiter, um die kümmert sich die Carmen und auch das back office.

Carmen: Und Klaus ist der perfekte Gastgeber. Ich kenne keinen besseren.

Welchen Tipp könnt ihr denen geben, die etwas ähnliches wagen wollen? 

Klaus: Unser Credo ist: „Jeder kann sich den Traum vom eigenen Betrieb erfüllen, wenn er viel Herzblut, Passion und Mut hineinsteckt – und das finanzielle  nicht nur in den Vordergrund stellt.“

Wie seht ihr das Miramonti heute? Was ist das Besondere an diesem Haus. Es ist schließlich eines der erfolgreichsten Hotels im Alpenraum…

Klaus: Wir wollten immer ein sehr stimmiges, aber auch irgendwie Zeitgeistiges Hotel, in dem der Gast zur Ruhe kommt, ohne sich einsam zu fühlen. Das hat auch mal ein amerikanischer Gast gesagt: You enjoy the silence without feeling lonely. Das fand ich sehr treffend. Mir gefällt auch der Satz, der in der Zeitschrift Elle stand: Schwer zu finden, schwer zu vergessen.

Carmen: Ich glaube, die meisten Gäste schätzen die hohe Qualität, die sie hier oben bekommen. Die Architektur ist schlicht und dennoch spektakulär, was auch an dieser Lage und diesem Abhang liegt. Und das Feedback der Gäste ist wirklich einzigartig.

Wie sieht der perfekte Miramonti Tag aus, wenn man bei Euch oben Urlaub macht.

Carmen: Also erst einmal startet man vielleicht mit ein paar Bahnen im Infinity Pool oder sogar einem Workout im Gym. Anschließend genießt man das Frühstück mit dem Blick auf die Meraner Berge. Dann empfehlen wir eigentlich immer, dass die Gäste rausgehen, in die Natur. Die Wanderungen sind sozusagen direkt vor der Haustüre. Nach dem Heimkommen erholt man sich im japanischen Onsen Pool, lässt sich eine Wellness-Behandlung geben und trifft sich anschließend vor dem Dinner mit vorwiegend regionaler Küche tiefenentspannt an der Bar auf einen Drink.

Wunderschön. Also wir können es nur empfehlen. 

Mehr Infos zum Hotel gibt es hier und natürlich auch auf der Miramonti Website.

Kontakt

Miramonti Boutique Hotel
St. Kathreinstraße 14
39010 Hafling bei Meran
Bozen, Italien
www.hotel-miramonti.com

E-Mail Anfrage

Special

Carmen & Klaus vermieten im Zentrum von Meran auch eine wunderschöne Villa (für bis zu 10 Personen): Die Villa Fluggi.

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@miramontiboutiquehotel

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